Mit der Natur auf Tuchfühlung
Kanutour auf der Altmühl von Pappenheim Richtung Zimmern und zurück
Idyllisch windet sich die Altmühl durch die Landschaft. Es ist warm und die Luft steht regelrecht. Dicht bewachsene Ufer säumen das kleine Paradies für Tiere. Ab und zu ragen die Äste weit in das Wasser hinein. Manchmal ist ein leises Platschen zu hören.
Mein Mann und ich sind in Pappenheim, um von hier aus eine kleine Bootstour zu machen. Ich bin blutiger Anfänger, also noch nie in so einem kleinen schmalen Boot gesessen. Obwohl die langsam fließende Altmühl einen gemütlichen Charakter ausstrahlt, macht sich in mir etwas Unbehagen breit. „Auf was hast du dich da eingelassen“, frage ich mich. Die fachmännische Einweisung nimmt mir aber etwas das unwohle Gefühl. Wir werden darauf hingewiesen, was man auf dem Wasser machen muss und was man besser lassen sollte. Kaum sind die passende Schwimmweste angezogen und die Tasche verstaut, geht es Richtung Wasser. Ich dachte: Schönes Wetter, gute Laune und ein Kanu – mehr braucht es nicht für ein nasses Abenteuer auf der Altmühl. Die Sonne nicht zu heiß, das Wasser nicht zu kalt und hoffentlich keine Insekten, die nerven und stechen. Doch die Realität holt mich bereits beim ersten Mal ein, in dem ich versuche, ins Boot zu steigen. Wir sind zu dritt. Ich soll mich in die Mitte setzen. Doch je mehr ich versuche, den Kanadier auszubalancieren, desto stärker schaukelt es. Schließlich knie ich mich auf die Verstrebungen, die als Sitzbank dienen und setzte mich dann. Endlich geschafft! Doch anfangs wackelt das Kanu gefährlich und wäre beinahe gekentert. Doch irgendwie schaffen wir es, die Paddel gleichmäßig durch das Wasser gleiten zu lassen. Gemächlich geht es dahin. Der Fluss fließt so träge, dass er fast noch langsamer ist als wir. Doch manchmal verheddern wir uns an Pflanzen und Ästen, weil wir zu nahe ans Ufer kommen. Von Minute zu Minute wird es besser. Unsere Paddelschläge werden kräftiger und versierter. Schon bald verstehen wir uns, ohne zu reden. Das Ufer ist immer in Reichweite. Die Strecke windet sich durch offenes Gelände. Es gelingt uns sehr gut, die Ideallinie zu halten. Auch als uns andere Paddler entgegenkommen, manövrieren wir so selbstbewusst, als hätten wir das schon oft gemacht. Langsam gefällt mir das sanfte Treiben. Nur hin und wieder lassen unsere Paddel das Wasser gurgeln. Schlag um Schlag geht es weiter. Die Natur um uns herum ist sehr ursprünglich und wir sind mittendrin. Die Sitze sind sehr hart. Ich will aber nicht jammern, denn es ist sehr schön um mich herum. Im Wasser schwimmen Fische und in der Uferbepflanzung sitzen Vögel. Sie sind stumme Zaungäste unseres Abenteuers. Die Anlegestelle ist wieder in Sicht. Das war’s für das erste und nicht letzte Mal.
WochenZeitung Weißenburg Sonderveröffentlichung
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